Starfield im Test: Bethesdas größtes Rollenspiel. Aber nicht ihr bestes. (2024)

Peter Bathge
06.09.2023 | 10:09 Uhr

Starfield ist gut, aber nicht das Beste, was wir 2023 gespielt haben. Der Test verrät, woran es beim Rollenspiel hakt - und was die Stärken von Bethesdas Open World sind.

Starfield ist ein verstaubter Dachboden - und ich bin der Staubsauger.

Auf diesem Dachboden gibt es so viel Faszinierendes zu entdecken! Ich gleite durch neongrelle Zukunftsstädte und funktionale Außenposten im Schachbrettmuster-Layout, schwebe mit meinem Jetpack durch von Krabbelviechern und Piraten verseuchte Höhlensysteme, puste gegnerischen Raumschiffen die co*ckpit-Lichter aus und sauge alles auf, was mir begegnet. Und das ist eine Menge, denn hier ist gefühlt alles interaktiv.

Schraubenschlüssel, Medpacks, neue Waffen, Munition, Aktenordner, eine Kaffeetasse, zwei leere Glasphiolen: Alles egal, ich bin in einem Bethesda-Rollenspiel unterwegs und nichts hindert mich daran, mein Inventar mit so viel Zeug vollzupacken, wie ich will. Also nichts abseits des Gewichtslimits.

12:45So beginnt Starfield: Die ersten 12 Minuten auf Deutsch

Doch irgendwann ist nicht nur mein Rucksack zugemüllt. Und auch dem Spiel selbst hätte es gutgetan, wenn die Entwickler zwischendurch ausgerümpelt hätten: Starfield hat gigantische Ambitionen und genug Inhalt für wochenlange Beschäftigung, aber auch ungemein viel verschwendetes Potenzial.

Als Tester trenne ich für euch auf den folgenden Seiten die müffelnden Socken von den versteckten Schätzen, die man diesem Universum findet. Am Ende erfahrt ihr die Antwort auf eure wohl drängendste Frage: Ist Starfield all das, was Todd Howard versprochen hat?

Zwei Wochen lang habe ich zusammen mit mehr als zehn Kollegen die Science-Fiction-Welt der neuen Open-World-Sandbox bereist - und war dabei zugleich rasend schnell wie unsäglich langsam unterwegs.

Bethesda wie es leibt und lebt

Lasst mich ein Missverständnis gleich zu Beginn aus dem Weg räumen: Starfield ist keine Weltraumsimulation, kein neues No Man's Sky. Das Spieluniversum mit seinen 1.000 begehbaren Himmelskörpern ist vor allem Staffa*ge, im Herzen schlägt der gleiche Rollenspiel-Unterbau wie bei Fallout 4 und The Elder Scrolls 5: Skyrim, nur eben im Science-Fiction-Gewand.

Das ist zum einen enttäuschend: Mit eurem Raumschiff fliegt ihr nicht frei durch die Atmosphäre, hebt selbstständig ab oder visiert spannende Punkte an, stattdessen seid ihr fast immer auf Karte und Schnellreise angewiesen. Selbst beim Andocken an Raumstationen oder zu kapernde Schiffe unterbricht eine Zwischensequenz die Action und ihr merkt: Im Hintergrund lädt das Spiel eine andere, kleinere Box, in der es weitergeht.

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